Über uns

„Liebe ohne Zwang" ist ein Projekt von Netzwerk gegen Menschenhandel e. V.

Als Netzwerk sensibilisieren und befähigen wir Menschen, durch Präventionsmaßnahmen Menschenhandel zu erkennen und dagegen vorzugehen.

Wir wollen mit dem Programm „Liebe ohne Zwang" möglichst viele Menschen erreichen, vor allem Kinder und Jugendliche, für die „Loverboys“ die größte Gefahr darstellen. Sie sollen durch Sensibilisierungsmaßnahmen geschützt werden und lernen, sich selbst zu schützen.


Shannon von Scheele

Geschäftsführerin Netzwerk gegen Menschenhandel e. V.

info[at]liebe-ohne-zwang.de

„Liebe ohne Zwang" stärkt Jugendliche und schützt sie vor schädlichen Bindungen. So werden die verheerenden emotionalen, psychischen und physischen Folgen für Minderjährige in der Prostitution vermieden.

Die Stärke des Konzepts ist, dass es breiter gefächert ist als nur vor „Loverboys" zu warnen. Kinder und Jugendliche werden ermutigt, ihre eigenen Vorstellungen von Paarbeziehungen zu hinterfragen, eigene Grenzen festzulegen und an ihrem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl zu arbeiten, um sich selbst schützen zu können.

Anika Schönhoff

„Liebe ohne Zwang"-Koordination

schoenhoff[at]liebe-ohne-zwang.de
schulungen[at]liebe-ohne-zwang.de

Menschenhandel ist kein Phänomen vergangener Tage; es ist heute noch immer höchst relevant und passiert direkt vor unserer Haustür. Gerade Kinder und Jugendliche sind gefährdet, in Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung hineinzugeraten. Die Folgen eines sexuellen Übergriffs begleiten Betroffene ein Leben lang, viele bleiben davon gezeichnet. Nur Prävention kann nachhaltig schützen und Jugendliche davor bewahren.

„Liebe ohne Zwang" ist ein Programm, das Jugendliche schützen kann, nicht nur vor Menschenhandel, sondern generell vor Ausnutzung in Beziehungen. Wir sprechen zum Besispiel über das Setzen von Grenzen und über Konsens, denn echter Konsens bedeutet Sex auf Augenhöhe, d. h. ohne Machtgefälle, bei dem alle Beteiligten jederzeit ein „Nein" ausdrücken können, das Beachtung findet. Vielen Jugendlichen ist das leider nicht bewusst.
Außerdem machen wir Jugendlichen unsere gesellschaftliche Verantwortung für dieses Thema bewusst und stärken sie darin, ein selbstbestimmtes, selbstbewusstes Leben zu führen.

Stephanie Arzinger

„Liebe ohne Zwang"-Assistenz

arzinger[at]liebe-ohne-zwang.de

Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ist ein Verbrechen, das mit schweren Menschenrechtsverletzungen und verheerenden Auswirkungen für die Betroffenen einhergeht. Prävention ist der beste Schutz. Als Mensch, Frau und Mutter sehe ich mich in der Verantwortung, andere für die Gefahren, die von potenziellen Täter:innen ausgehen, zu sensibilisieren und so meinen kleinen Teil zu einem effektiveren Schutz der Rechte von Kindern und Jugendlichen beizutragen.

„Liebe ohne Zwang" hilft Kindern und Jugendlichen als potenziellen Betroffenen dabei, Wege zu erkennen, wie sie sich selbst und andere vor Menschenhandel, Übergriffen und unsgesunden Beziehungen generell schützen können. 


 

Kerstin Schmitt

„Liebe ohne Zwang"-Bundeslandskoordination NRW

koordination-nrw[at]liebe-ohne-zwang.de

Ich engagiere mich im Projekt „Liebe ohne Zwang", weil mir junge Mädchen am Herzen liegen und die „Loverboy"-Masche Mädchen und Frauen emotional und körperlich zerstört ...

Dabei will ich nicht zuschauen, sondern aktiv etwas dagegen tun. Ich glaube, dass Aufklärung und Bewusstmachung sowie interaktives Training eine große Hilfe sind, um Mädchen und Frauen davor zu schützen, in diese spezielle Methode der Zwangsprostitution zu geraten.

Naomi Hinsen

„Liebe ohne Zwang"-Landeskoordination Schweiz

Kooperationspartner GameChange
schweiz[at]liebe-ohne-zwang.de

Menschenhandel hat viele Gesichter. Oft besteht der Eindruck, dass so etwas nur anderen passiert und v. a. nicht hier. Aber gerade von der „Loverboy"-Methode sind junge Menschen in unserer europäischen Gesellschaft (auch in der Schweiz)  betroffen.

An „Liebe ohne Zwang" gefällt mir die Kombination aus Information und Ermutigung zur Selbstwirksamkeit. Die Jugendlichen setzen sich mit ihren Werten, Wünschen und Grenzen auseinander. Dem stehen die Machenschaften der „Loverboys" gegenüber, und die Jugendlichen entscheiden nun selbst, was sie wollen. In Prävention zu investieren bedeutet schlicht, zu handeln, bevor etwas passiert.

Christina Döhring

Vorstandsvorsitzende Netzwerk gegen Menschenhandel e.V.

Mir macht die Durchführung der Workshops große Freude, weil ich nicht nur ein Bewusstsein für diese hinterhältige Masche wecke, sondern gemeinsam mit Schüler:innen über gelingende Partnerschaft nachdenken kann. Meine Ziele sind darüber hinaus, das Selbstbewusstsein aller Teilnehmenden zu stärken und ihnen Hilfe aufzuzeigen, an die man sich im Falle des Falles wenden kann.


Warum Prävention?

Warum ist es so wichtig, über das Thema „Loverboys" aufzuklären? Bescheid zu wissen, ist ein wichtiger Schutzfaktor. Wer die „Loverboy"-Masche kennt, wird schneller misstrauisch, kann sich selbst gefährlichen Situationen schneller entziehen und/oder bei anderen schneller intervenieren. Wie oft im Bereich Menschenhandel gibt es leider kaum verlässliche Zahlen zu Betroffenen. Unsere Erfahrungen zeigen jedoch, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist.

Was daran so tragisch ist? Wenn man einmal im Milieu ist, ist es sehr schwer, wieder herauszukommen. Selbst wenn man es schafft, ist der Weg zu einem „normalen" Leben weit.

Stellen Sie sich einen Wasserfall vor: Menschen fallen in den Fluss, stürzen den Wasserfall hinunter und versuchen im reißenden Fluss zu überleben. Wer erst unten aus dem Fluss gefischt wird oder sich aus letzter eigener Kraft ans Ufer rettet, hat bereits sehr viel erlitten und die Rehabilitation wird lange dauern. Deshalb ist es so wichtig, präventiv zu arbeiten: Prävention setzt oben an, um zu verhindern, dass die Menschen überhaupt im Fluss landen. 

Warum ist unser Logo ein Schmetterling?

Schmetterlinge durchleben eine Metamorphose. Auch Mädchen, die zu jungen Frauen werden, durchleben eine Art Metamorphose: Sie sind dabei, aus ihrem „Kokon" auszubrechen, erste Testflüge zu machen, sich auszuprobieren und von den Eltern loszulösen.

Schmetterlinge sind schön und außerdem leicht zu fangen. Jäger pinnen sie fest, hängen sie als Trophäen auf oder verkaufen sie weiter. Auch „Loverboys" ziehen junge Mädchen in ihr Netz, verwickeln sie durch Manipulation darin und missbrauchen sie für ihre Zwecke.

Die unterschiedlich gefärbten Flügel des Logos symbolisieren die zwei Seiten, die ein Mädchen in einer „Loverboy"-Beziehung erlebt: Die warme Farbe mit den weichen Linien steht für die Wärme und Zuwendung, die der „Loverboy" vorspielt, die kalte Farbe mit den harten Linien für die Gewalt, den Betrug und die Manipulation, die immer mehr zur Realität werden. Das Mädchen muss ein Doppelleben führen zwischen ihrer Alltagsfassade und dem, was sie in der Prostitution erlebt.

Der Schmetterling symbolisiert aber auch Hoffnung: Als Frühlingsbote kündigt er an, dass die harte, kalte Zeit vorbei ist und eine Zeit des Lebens kommt. Das ist unser Wunsch für die Betroffenen: Dass sie erleben, wie sie wieder aufblühen und ein selbstbestimmtes, glückliches Leben führen können.

Nach oben